Die Mysterien Von Erice

 

Ihre Ursprünge reichen weit zurück, wahrscheinlich bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts, und die faszinierenden Orte, an denen die Prozession der Mysterien vorbeikommt, liegen inmitten des dichten Netzes der gepflasterter Dorfstraßen von Erice. Die Tradition des Karfreitags bestand ursprünglich darin, die Passion Christi auf theatralische und szenische Weise darzustellen und gleichzeitig Passagen aus dem Neuen Testament zu rezitieren. Dieser Ablauf änderte sich im Laufe der Zeit mit der Einführung der aus verschiedenen Materialien gestalteten Skulpturengruppen der „Mysterien“, Meisterwerke von Künstlern aus Trapani aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die Szenen aus der Passion Christi darstellen.

Früher begann die Prozession am Nachmittag des Karfreitags in der Kirche der Hl. Ursula aus dem 15. Jahrhundert, die auch als Kirche der Schmerzensmutter bekannt ist, aber seit mehr als einem Jahrzehnt sind die Skulpturengruppen in der Kirche San Giuliano untergebracht, die heute auch der Ausgangspunkt für die Mysterien von Erice ist. Die Figurengruppen werden von den Kunsthandwerkern der Stadt hergestellt und auf den Schultern entlang der Prozessionsroute getragen, wobei sie während der Zwischenstopps auf gegabelten Stützen ruhen. Die Gruppen werden zunächst auf dem Kirchhof aufgestellt und gehen dem Sarg mit dem Kruzifix voraus: Sie folgen dem ursprünglichen Verlauf über steile Wege durch die malerischen und faszinierenden Gassen von Erice und kehren am Abend zurück.